MV-Fit (Mecklenburg-Vorpommern Frailty Interventional Trial) ist eine großangelegte Gesundheitsstudie, die sich intensiv mit dem Thema „Gesundes Altern“ auseinandersetzt. Die Studie wird von Prof. Maik Gollasch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin D (Geriatrie) an der Universitätsmedizin Greifswald, geleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Eigens für die Studie wurde im Kreiskrankenhaus Wolgast ein modernes Geriatrisches Untersuchungszentrum eingerichtet. Die künstlerische Ausgestaltung lag in den Händen des vielfach ausgezeichneten Fotografen Karsten Thormaehlen, der sich mit seinen beeindruckenden Porträts von über 100-jährigen weltweit einen Namen gemacht hat.
„Mit der Studie MV-Fit starten wir heute nicht nur ein weiteres ambitioniertes und innovatives Forschungsvorhaben. Zugleich knüpfen wir an unsere langjährige erfolgreiche Bevölkerungsmedizin an, mit der wir neue Maßstäbe für eine bessere Prävention und Krankenversorgung setzen konnten“, betonte der Wissenschaftliche Vorstand der Unimedizin Greifswald, Prof. Karlhans Endlich. „Insbesondere von der Einbeziehung der in unserem Bundesland in der Bevölkerung weit verbreiteten eingeschränkten Nierenfunktion und der Folgen erhoffen wir uns wichtige neue Erkenntnisse.“ Chronische Nierenerkrankungen (CKD) sind ein entscheidender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Sterblichkeit bei älteren Menschen. Mecklenburg-Vorpommern hat laut der Greifswalder SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) bei eingeschränkten Nierenfunktionen die höchste Verbreitung in Deutschland und Europa. Mit der MV-Fit-Studie in einer Laufzeit von zunächst drei Jahren sollen wissenschaftliche Erfahrungen gewonnen werden, um Nierenkrankheiten und Gebrechlichkeit zukünftig möglichst frühzeitig zu erkennen und Stürze zu vermeiden. Ziel ist ein gesundes Altern mit einem möglichst langen eigenständigen und selbstbestimmten Leben.
Das Studienzentrum, das aus mehreren speziellen Untersuchungsräumen besteht, wurde mit großformatigen Fototapeten des Künstlers Karsten Thormaehlen ausgestaltet. Es zeigt die aktiven Protagonisten des Fotografen und auch 20 Hundertjährige, die er in vielen Ländern für die Ewigkeit eingefangen hat. Der Rheinland-Pfälzer war weltweit für Konzerne und ihre Werbekampagnen unterwegs, bevor er sich international einen Namen als „Jahrhundertfotograf“ gemacht hat. Seit vielen Jahren befasst sich der 58-Jährige mit demografischen und soziokulturellen Auswirkungen alternder Gesellschaften und sucht dabei insbesondere den Kontakt und Austausch mit hochbetagten, aber junggebliebenen Seniorinnen und Senioren.
Anlässlich der Eröffnung des neuen Studienzentrums werden über 60 Arbeiten aus seinen vielfach ausgezeichneten Langzeitfotoprojekten „Young at Heart“ (2022), „Aging Gracefully“ (2017), „Silver Heroes“ (2012) und „Mit hundert hatmna noch Träume” (2011) zu sehen sein.
„Mich hat das Anliegen der Studienteams gereizt, durch eine individuelle Gestaltung den Probanden eine besondere Wertschätzung entgegenzubringen“, sagt Karsten Thormaehlen. „Diese Menschen sind in unseren Augen weitaus mehr als nur Gegenstand der Untersuchungen. Es geht darum, die fortgeschrittene Lebensphase ins positive Licht zu rücken – und die berechtigten Bedürfnisse der älteren Generation stärker wahrzunehmen.“ (Quelle: Steinke + Hauptmann)